Donbass: Beschießungen mit verbotenen Waffen hören nicht auf
Die Lage im Raum des Donbass-Konflikts blieb die ganze Woche lang stabil angespannt. Die russischen Besatzungstruppen setzten die Provokationen gegen die Truppen der ukrainischen Armee fort. Die Zahl der Feuerattacken auf die Stellungen der Antiterrorkräfte schwankte innerhalb der Woche zwischen 13 und 23 Beschießungen. Täglich setzte der Gegner auch die von den Minsker Vereinbarungen verbotenen Waffen ein. Hauptsächlich geht es um 120-mm-Minenwerfer. Am Montag und Freitag berichtete der Operativstab der Antiterroroperation über den Einsatz seitens der separatistischen Formierungen auch der verbotenen 122-mm-Artillerie. Infolge der Kampfhandlungen erlitten die Truppen der ukrainischen Armee spürbare Verluste. Innerhalb der Woche sind 3 Militärangehörige bei feindlichen Beschießungen ums Leben gekommen und 10 wurden verwundet. Allein am Dienstag wurden 2 Militärangehörige getötet und 3 verwundet. Unter feindlichen Beschuss geriet auch die kritische Infrastruktur. Die Beobachtungsmission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit besuchte die umkämpfte Donezker Wasserfilteranlage, die die Einwohner von Awdijiwka, Donezk und Jasynuwata mit Wasser versorgt, und hat die Tatsache der Beschädigung der Isolation der Chlorleitung bestätigt. Andere Treffer wurden 70 bis 80 Meter von den Chlorbehältern entfernt festgestellt. Die Vertreter des Kommunalunternehmens „Wasser des Donbass“ erklären über die mögliche Katastrophe im Fall, wenn flüssiges Chlor in die Leitung, die zurzeit betrieben ist, gerate. Die internationalen Beobachter haben außerdem den Tod eines und die Verwundung noch zweier Kinder infolge der Explosion eines nicht explodierten Geschosses in Donezk bestätigt. Inzwischen berichtet die ukrainische Militäraufklärung, die prorussischen Separatisten verminen immer die von ihnen kontrollierten Territorien in beiden Gebieten - Donezk und Luhansk. Das teilte der ATO-Pressesprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums Andrij Lyssenko bei einem Briefing am Freitag mit.
O-Ton: Nach Angaben der Aufklärung vermint das russische Okkupationskommando aktiv die Territorien bei Stationierungsorten der sogenannten ersten und zweiten Armeecorps. Dadurch wächst die Gefahr für zivile Bevölkerung, und ihre Lebenstätigkeit wird komplizierter. Durch Verminungen wird der Verkehr auf einigen lebhaften Straßen für Zivilisten verhindert.
Der erste stellvertretende Leiter der OSZE-Beobachtungsmission Alexander Hug informierte während der Vorstellung des jüngsten Wochenberichts am Freitagnachmittag über die Zahl der Opfer unter Zivilisten. Seit dem Beginn des Jahres habe die Mission, so Alexander Hug, insgesamt 425 zivile Opfer - Getötete und Verwundete - festgestellt. Er betonte dabei, 39 darunter seien Kinder.
Zum 74. Mal jährt sich Befreiung Kyjiws von Nazi-Besatzern
Zum 74. Mal jährt sich die Befreiung der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw von Nazi-Besatzern. Die moderne Hauptstadt sieht mit den neuen Gebäuden und der ganzen Modernisierung sehr beeindruckend aus. Vor 72 Jahren war aber die Stadt voll mit Ruinen. 777 tragische Tage befand sich Kiew unter der Nazi-Besatzung. Die Befreiungsoperation dauerte drei Monate lang. Am 6. November 1943 wurde die Stadt von der Roten Armee zurückerobert. Entscheidend dafür war die Überquerung des Dnepr. Erzählt Oleh Baschan, der wissenschaftliche Mitarbeiter des Museums für die Geschichte der Ukraine.
O-Ton: Der Hauptangriff wurde zuerst südlich von Kyjiw bei Bukryn geplant. Die feindlichen Verteidigungslinien waren dort jedoch zu stark und konnten nicht durchgebrochen werden. Deshalb gewann an Wichtigkeit das Aufmarschgebiet bei der Siedlung Ljutisch nördlich von Kyjiw. Der Angriff begann von dort aus am 3. November. Die Truppen der Roten Armee erreichten den Stadtrand von Kyjiw erst in der Nacht auf den 6. November und begannen die Straßenkämpfe. Um 4 Uhr morgens waren sie schon mitten in der Stadt.
Der Preis für die Befreiung Kyjiws war zu hoch. Josef Stalin forderte eben am 6-ten November, zum Jahrestag der Oktoberrevolution, Kiew und zwar um jeden Preis zu befreien. 417 Tausend Soldaten und Offiziere haben die Befreiung der ukrainischen Hauptstadt mit ihren Leben bezahlt. Die meisten Gefallenen gab eben auf dem missglückten Aufmarschgebiet der Siedlung Bukryn. (ATMO) - Ewiger Ruhm den Helden, die für die Befreiung der Heimat gefallen sind. Diese Operation markierte den Wendepunkt in der Befreiung der Ukraine und gilt als eine der schwierigsten und blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs. Anlässlich des 74. Jahrestages der Befreiung Kyjiws von Nazi-Besatzern fand auch eine Reihe von Veranstaltungen statt, die der Befreiung gewidmet sind. Es fand auch die Kranzniederlegung an Denkmälern für die Kriegshelden statt. Die Blumen wurden auch am Grab des unbekannten Soldaten niedergelegt. Es wurde Salut geschossen.
Tag der ukrainischen Sprache begangen
Es klinge ewig die ukrainische Sprache und finde immer neue Anhänger in der ganzen Welt! Mit diesen Worten wandte sich der ukrainische Präsident Petro Poroschenko ans Volk anlässlich des Tages der ukrainischen Schriftsprache, der in der Ukraine am 9-ten November begangen wird. Die ukrainische Sprache ist heutzutage die Muttersprache für 68 Prozent ukrainischer Bürger. Für 14 Prozent der Bevölkerung ist Russisch die Muttersprache. 17 Prozent nennen sich bilingual. Ukrainisch dominiert traditionell in den Bereichen Bildung, Staat, Kino- und Buchmarkt. Russisch dominiert seinerseits in den Bereichen der Dienstleistungen, Periodika und Fernsehen. Dies ergibt die soziologische Studie der NGO „Freiheitsraum“ im Vorfeld des Tages der ukrainischen Sprache. Das Fest der ukrainischen Sprache feiert man in der Ukraine traditionell seit dem Jahr 1997. Nach dem orthodoxen Kalender wird an diesem Tag der hochwürdige Chronist Nestor geehrt, der in der zweiten Hälfte des 11-ten Jahrhunderts lebte und Mönch im Kyjiwer Höhlenkloster war. Nach der Meinung der Forscher begann das ukrainische Schrifttum eben seit Nestors Zeiten mit seiner ersten ostslawischen Chronik. An diesem Tag veranstaltet die Nationale Hörfunkgesellschaft traditionell das Radiodiktat der nationalen Einheit. In diesem Jahr - schon zum 17-ten Mal. Mitschreiben kann jeder, der seine Kenntnisse der ukrainischen Sprache auf die Probe stellen will und einen Radioempfänger oder Fernseher hat. Das ist auch eine gute Gelegenheit, eigene Sprachkenntnisse zu prüfen und damit Solidarität mit allen, die die Muttersprache lieben und hochschätzen, zu zeigen. So sei auch das diesjährige Motto der Aktion: „Wir sind viele, wir sind verschieden. Uns vereinigt jedoch das gleiche Ziel“, sagt Alina Akulenko, die Koordinatorin und Moderatorin der Aktion.
O-Ton: Sie können das Diktat schreiben, wo und mit wem Sie wollen. Dafür muss man eine Lokation organisieren und Freunde einladen. Es ist auch nicht unbedingt notwendig, das Geschriebene uns auf die Adresse Chrestschatyk-Straße, 26 zu schicken. Wir warten jedoch ungeduldig auf jeden Ihren Brief. Wenn wir Diktate ohne einen einzigen Fehler finden, erklären wir diese Teilnehmer zu den Siegern des Wettbewerbs.
Die Hauptlokation des Diktats war der Mychajlo-Maksymowytsch-Unterrichtsraum im roten Gebäude des Kyjiwer Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität. Noch eine Lokation erschien erst in diesem Jahr zum ersten Mal: für Militärangehörige der Antiterrorkräfte im Gebiet Luhansk.
An diesem Tag werden gewöhnlich auch andere verschiedene Veranstaltungen organisiert. Der internationale Petro-Jazyk-Sprachwettbewerb, der innerhalb sehr populär und angesehen wurde, startet traditionell am 9-ten November. Daran nehmen üblich über 5 Mio. junge Leute - Schüler, Studenten und Militärangehörige – teil. Der Wettbewerb wird nicht nur in der Ukraine, sondern in mehr als 20 Ländern der Welt durchgeführt.
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